Delhi

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die Zweitgrösste Stadt Indiens mit annähernd 15 Millionen Einwohnern erreichten wir nach einer unvergesslichen Bahnfahrt mit 14 Stunden Verspätung (bei geplanter Reisedauer von 12 Stunden, 4 am Bahnhof in Varanasi und 10 unterwegs) am späten Abend. Auf unserer Suche nach einem günstigen Gasthaus wurden wir recht schnell fündig und so konnten wir uns von diesem Höllenritt erholen. Einziger Haken: wie in jeder zweiten Unterkunft sind die Betten für Holger einfach zu kurz weshalb wir am Morgen beschlossen uns etwas anderes zu suchen. Hier konnten wir auf Andrea‘s Erfahrungen aufbauen und  bezogen ein schönes GH das sie von früheren Reisen kannte.

Die Tage in der Stadt waren von organisatorischen Dingen geprägt und so hatten wir in den ersten Tagen ausser der Metro, dem zentralen Connaught Platz mit dem unterirdischen Palika-Markt (ein halblegaler Bazar an dem man alles was das Herz begehrt billiger bekommt... wir brauchten ein Ladegerät für unsere kleine Kamera) nicht wirklich viel von der Stadt gesehen. Ein Besuch auf der Post hat uns dann einen ganzen Tag in die Bürokratie-Mühle Indiens geschickt. Das erste Postamt liess uns alles verpacken und stellte dann nach 2 Stunden Arbeit und Wartezeit fest das es so grosse Pakete gar nicht verschicken kann. Also ab zum Foreign-Post-Office. Dort wartet man dann wieder mal 2 Stunden ohne einen wirklichen Fortschritt oder irgendwelche Bewegung in den Büros festzustellen. Als dann der leitende Officer Zeit für uns hat, lässt er uns das Paket, das in Indien noch klassisch in Stoff eingenäht wird, nochmals öffnen um den Inhalt zu kontrollieren (könnten ja Drogen drin sein ;-)). Das hat Holger fast zum platzen gebracht, als der Beamte Ihm dann noch Nadel und Faden in die Hand drückte... Unglaublich!!

Das Stadtbild wird momentan von Baustellen bestimmt. Für die im Oktober stattfindenden Commonwealth-Games wird momentan eine U-Bahn gebaut und möglichst viel in teilweise äusserst marode repräsentative Bauwerke und die Infrastruktur investiert. Unvorstellbar das das alles bis zum Herbst fertig wird...

Zwischendurch machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Rishikesh, eine Kleinstadt 250km nördlich von Delhi, wo wir uns mit Carla einer Arbeitskollegin von Andrea trafen. Sie hatte uns Holgers Zelt mitgebracht und so hatten wir doppelt Freude sie zu treffen. Rishikesh ist nicht erst seit in den 60ern die Beatles hier auf die Suche nach Ihrem Selbst gingen ein Zentrum für alle Suchenden. Yoga, Ayuverda und spirituelle Zentren reihen sich hier am Rande des Ganges aneinander und verbreiten teilweise durch die Grösse der Anlagen ein Flair eines europäischen Pauschaltourismus-Ziels...

Ein ganz besonderer Platz ist neben dem Flussufer das hier von weissen Stränden gesäumt wird der verlassene Ashram (so nennen sich die Anlagen in denen sich die Anhänger eines Gurus treffen) in dem die Fab-Four abstiegen. Hier konnte man sich sicher herrlich entspannen. Die Bilder unten sprechen für sich... An sich entspricht Rishikesh nicht dem Indien das wir bisher sehen durften. Saubere Strassen und eine vor allem rund um die touristischen Bereiche und Ashrams herum völlig relaxte Stimmung liessen einen fast vergessen wo man wahr...

Zurück in Delhi gab es noch einen Tag Sightseeing in Old-Delhi und dann erfüllten wir uns einen Traum. Doch davon berichten wir hier.

Metropole zwischen Geschichte, Zerfall und Fortschritt