Kerala

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Von den Westghats kommend, hatten wir den Übergang zum Küstenstreifen fast verpasst. Unsere Fahrt dauerte bis in die Dunkelheit und so können wir den Abstieg durch die Serpentinen uns nur vorstellen, denn gesehen haben wir nicht viel im Scheinwerferlicht.

Unser erster Eindruck bei Tageslicht ist sauber. Sauber und wohlhabend. Grosse Häuser, ja fast Villen, säumen die Strassen und der Schmutz am Strassenrand reduziert sich auf ein Indisches Minimum. Vom Strassenrand, teilweise sogar in den Strassenbelag eingelassen, grüssen uns Hammer und Sichel und das Konterfei von Ché Guevera von vielen Hauswänden. Die Kommunistische Tradition Keralas ist einmalig in Indien. Irgendwie schön. 

Da es einer der am dichtesten besiedelten Bundesstaaten ist, hören die Orte eigentlich nie auf. Ein Ort dünnt aus und beginnt sich vor dem nächsten wieder zu verdichten... Und dies alles wird gesäumt von einer wunderschönen unfassbaren Anzahl an Palmen.

Unser erster Stopp (von Übernachtungen abgesehen) im Staat ist Cochin, eine alte von europäischen Mächten geprägte Hafenstadt. Hier ist man wieder einmal „out of India“ und vom Kolonialstil umgeben. Alles geht gemächlicher, ruhiger und ordentlicher zu als es uns in Indien täglich vor Augen geführt wird...

Ein perfektes Örtchen um mal 3 Tage die Seele baumeln zu lassen bzw. für Andrea um eine Erkältung auszukurieren...

Danach fuhren wir ein wenig weiter südlich nach Allepey, ein Städtchen mitten im Herzen der Backwaters, einem riesigen von Kanälen durchzogenen Feuchtgebiet im Hinterland der Küste. Unsere Erkundungsfahrt mit der Public Ferry, die ein dreissigstel des Touristenbootes kostet, führte uns nach Kottalyam. Dort besichtigten wir zwei Kirchen die rund 1200 Jahre alte Steinkreuze beherbergen, welche als älteste Zeichen des Christentums in Indien gelten...

Der Rückweg auf gleicher Strecke führt uns mitten durch ein Gewitter, dass ein atemberaubendes Naturschauspiel auf dem Wasser entfesselte...

Jetzt war endlich mal wieder Strand angesagt und so fuhren wir nach Süden wo wir in Varkala auf unsere nächste Beach trafen.

Hier trafen wir mal wieder auf perfekte Infrastruktur, die wir wegen der Nebensaison zu Schnäppchenpreisen nutzen konnten. Verkala selbst ist ein idyllisches Plätzchen, ein traumhafter Strand der durch Vulkansteinklippen vom touristischen Teil der Beach getrennt wird. Ein wirklich wunderschöner (und noch) empfehlenswerter Ort. Eigentlich waren nur gerade 2 Tage in Verkala geplant doch Shanti-Shanti ist ansteckend. So waren wir schlussendlich fast eine Woche da und konnten sogar Holgers halbrunden Geburtstag am Strand feiern.

Wir packten die Gelegenheit am Schopfe, auf dem riesigen Helikopter-Landeplatz oberhalb des Strandes, Andrea‘s erste Motorradfahrstunde wahr werden zu lassen. Wie es das Schicksal so will, ging danach an der Maschine nichts mehr :-((

Mit somit abgeschnittenen Versorgungslinien war es wohl Holgers nüchternstes Geburtstagsfest der letzten 20 Jahre...

Auch ne Erfahrung...

Etwas südlicher durchquerten wir noch die Hauptstadt Keralas Trirumvarumlöffelstiel (oder so ähnlich) ...die keine besondere Notiz verdient... bevor wir die letzte Etappe zum Cape Cormorin unter die Pneus nehmen und damit Kerala verlassen. 

Aber dazu später mehr...

Das land der Kokospalmen und Kanäle