Rajasthan

zurück zur Startseite001-Inhalt-nordindien.html
 
 

Auf dem Weg nach Jaisalmer fahren wir das erste Mal durch wüstes Gelände. Die Nähe zum ungeliebten Bruder Pakistan zeigt sich durch etliche Kasernen und ein gigantisches Panzermanöver direkt neben der Strasse.

Zu unserer Ankunft erwartet uns die Stadt wie sie wahrscheinlich seit Jahrhunderten die Karawanen beeindruckt hat. Die auf einem Hügel über der Stadt thronende Festung blickt zu uns in Ihrem schönsten goldgelb herab und macht die Konzentration auf die Strasse ziemlich schwer...

Unser Rundgang durch das Fort und die Altstadt zeigt uns eine liebenswerte Kleinstadt die mit Ihren vielen alten und auf alt getrimmten Gebäuden ein wirkliches Wüsten-Flair aufkommen lässt. Eine Stadt die zum verweilen einlädt.

Unser Gepäckträger braucht auch mal wieder eine Reparatur, ein Schweissfleck und schon ist er wieder einsatzbereit.

Unser Weg führt uns von da nach Norden wo wir in Lodruva einen Tempel besichtigen, der die Überbleibsel der alten Hauptstadt darstellt, bevor die Mächtigen der damaligen Zeit nach Jaisalmer umzogen. Danach fuhren wir Richtung Südwesten nach Khuri, wo wir endlich Dünen und richtige Wüste zu sehen bekommen wollen...

Dort angekommen finden wir vor allem eine unüberschaubare Zahl von Touristen-Resorts und Kameltreiber vor, die sich gottseidank im weitläufigen Wüstenort verlieren... Der Sonnenuntergang in den Dünen ist schön, wenn auch wegen der ganzen Touristen nicht ganz so einsam wie erträumt.

Die Nacht im Zelt in den Dünen ist speziell...

Am Morgen geht es dann nach einem kleinen Abstecher zurück nach Jaisalmer weiter in Richtung Südosten nach Jodhpur...

Der Weg führt uns über Nebenstrassen, an verstreuten Siedlungen vorbei, durch wüstenartiges Terrain bevor wir am nächsten Tag, nach einer weiteren Nacht in der Wüste, Jodhpur erreichen.

Die blaue Stadt, wie sie wegen Ihrer in dieser Farbe angemalten Altstadt genannt wird, begrüsst uns mit quirligen extrem engen und belebten Strassen, die es uns und unserem Motorrad bei glühender Mittagshitze nicht leicht machen.

Als wir dann unser Guesthouse gefunden haben gibts ne Überraschung! Auf dem Dach des Hauses wächst eine Wiese... Also nix wie ein Zelt aufgestellt :-) So kommen wir in den Genuss mit Panoramablick auf die Festung der Stadt im dritten Stock zu zelten... Herrlich!!

Nach drei Tagen haben wir eigentlich alles gesehen, aber Holi, ein hinduistisches Frühlingsfest hält uns noch in der Stadt.

Während diesem Fest wird alles und jeder mit Farbe beschmiert und bespritzt... Eine Sache die wir uns durch im Hotel bleiben erhofft hatten zu ersparen. Doch unsere Nachbarn und der morgendliche Gang zum Milchmann brachten doch noch den ein oder anderen Farbklecks mit sich... Faszinierend wie die Altstadtstrassen am nächsten Morgen aussahen...

Auf dem Weg zum nächsten Ziel Kumbalgarh fuhren wir wieder durch die Wüste um am Abend 5km vor dem Ziel in einem kleinen Ort zu enden. Dort schliefen wir in unserer bisher billigsten Unterkunft, 10 Rupies (etwa 15 Cent/ 25 Rappen) pro Person waren kein bisschen zu wenig für unsere Unterkunft ohne jeglichen Luxus, sogar ohne Toilette...

Die Festung Kumbalgarh war für die Herrscher der Umgebung eine Fluchtburg und was für eine. Mit 36km Mauerlänge thront sie auf einigen Hügeln der Umgebung und umschliesst etliche Tempelanlagen und Dörfer. Gekrönt wird sie vom Palast der sich auf dem höchsten Punkt mit genialer Fernsicht befindet.

Am Nachmittag besuchen wir noch Ranakpur, eine Ansammlung von Jain-Tempeln, die uns wirklich den Atem rauben. Der Haupttempel wird von 1444 Säulen getragen von denen keine identisch beschnitzt ist. Jeder Winkel ist verziert und so kann man Stunden nur mit schauen und staunen verbringen...

Am nächsten Tag erreichen wir Udaipur und sind wieder voll ins touristische Leben zurückgekehrt. Das Städtchen ist überlaufen und voller Läden, bietet aber mit seinem See und den Palästen einiges zum anschauen und schwelgen. Angeblich ist Sie ja auch die romantischste Stadt Indiens...

Unsere Enfield muss mal wieder in die Werkstatt und so sind wir die nächsten zwei Tage gebunden. Holger bleibt bei der Maschine während sich Andrea etwas umschaut. Wer sich einen Eindruck von dieser Stadt machen will sollte mal 007-Octopussy schauen, der spielte zum grössten Teil hier in der Stadt. Deshalb gehört es auch zum Pflichtprogramm zu einem Dinner in einem der Rooftop-Restaurants nach einem herrlichen Sonnenuntergang diesen Film zu schauen....

Nachdem unser Baby wieder fit war, machten wir uns auf den Weg nach Gujarat, nach Süden und in den Heimatstaat Gandhis... Aber davon lest Ihr demnächst mehr...


 

Teil 2: Jaisalmer bis Udaipur