Agra & Fatehpur Sikri

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Um dem Stress und dem für Ihren Nepp bekannten Stadt Agra zu entgehen, hatten wir uns für Fatehpur Sikri als Etappenort entschieden, eine kleine Ruinenstadt 40km westlich von Agra.

Doch unser Empfang war vorbildlich, 3x innerhalb von 500m versuchte man uns von der Strasse und in erfundene Deals zu locken. Motorrad sei dank konnten wir diesen Schleppern jedes Mal davon fahren...

Fatehpur war wenige Jahre lang Hauptstadt eines grossen islamischen Reiches und wurde vom damaligen Herrscher reich ausgestattet bevor es wegen chronischem Wassermangel aufgegeben wurde...

Die Moschee ist mit einem über 50m hohen Eingangstor und einem Marmor-Mausoleum im gigantischen Innenhof bestückt. Die drei Palastanlagen in der Nachbarschaft, für jede seiner Lieblingsfrauen einen, stehen zwischen den Ruinen der restlichen Stadtanlagen. Die Bruchstücke der Festungsanlagen die die Stadt einmal einschlossen, lassen Ihre Ausmasse nur erahnen. Wären die quirligen Bazare der beiden um den Stadthügel liegenden Ortschaften nicht, könnte man von einem idyllischen Ort sprechen...

Am Tag darauf steht Agra auf dem Programm. Jedes Mal wenn man denkt die Schäbigkeit und Schrottigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel ist nicht mehr zu toppen kommt ein neues Highlight daher. So unser heutiger Bus. Der auf dem Hinweg war schon unglaublich, der auf dem Rückweg übertrifft alle Vorstellungen. In Agra angekommen teilen wir uns, Andrea kennt das Taj Mahal schon von einem früheren Besuch und so geht sie direkt in die Stadt.

Für Holger steht heute ein Weltwunder auf dem Programm. Das Wetter ist leider bewölkt und leicht trüb, aber ein Weltwunder sollte auch ohne Sonnenschein beeindrucken.

Und so ist es! Ein an Symmetrie, edlen Materialien und Schönheit schwer zu übertreffendes Gebäude in einem für Indien unglaublich gepflegten Park gelegenes Gebäude, das alle Vorstellungen übertrifft.

Das Grabmal das Shah Jahan für seine Frau Mumtaz Mahal bauen liess und 22 Jahre Bauzeit und 20000 Handwerker in dieser Zeit gebunden hat, steht vor einem wie gerade fertiggestellt. Das komplett aus Marmor gefertigte Bauwerk wird vom Licht umspielt und bietet aus jedem Winkel überraschende Ansichten. Eine Augenweide :-)

Danach ging es in die Stadt und das ist wie Tag und Nacht. Während die Toten im feinsten ruhen, wohnt die Stadtbevölkerung in der Hölle aus Unrat, Abfällen und Abgasen die die Strassen rund um das Agra Fort verstopfen. Selbst nach einigen Wochen Indien noch atemberaubend...

Aber in diesem Elend und auf diesem Müll findet ein faszinierend lebendiges Stadtleben statt, hier wird alles geboten was Indien ausmacht. Kleine Küchen an jeder Ecke, quirlige Basare, überall Viehzeug und eben der chaotische aber unerklärlicherweise funktionierende Verkehr... Man kommt aus dem Kopfschütteln und Staunen einfach nicht heraus :-)

Zwei geschichtliche Orte eingebettet ins normale indische Chaos